Antidepressiva nicht absetzen!


Nach mehren depressiven Schüben
Antidepressiva nicht absetzen!
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Manchmal sind Depression so stark, dass nur noch Medikamente helfen.

Gut, wenn es depressiven Patient*innen unter der Behandlung mit Antidepressiva wieder besser geht. Bleiben sie stabil, stellt sich die Frage, ob man das Medikament vielleicht wieder absetzen kann. Doch in vielen Fällen ist das gar keine gute Idee.

Stimmungsaufheller mit Nebenwirkungen

Je nach Wirkstoff hellen Antidepressiva die Stimmung auf, beruhigen oder lösen Ängste. Im besten Fall führt die Einnahme dazu, dass es den Betroffenen wieder so gut geht wie vor der Depression. Bleibt dieser gute Zustand stabil, möchten viele Patient*innen die Tabletten lieber wieder absetzen. Nicht nur, weil Antidepressiva oft zu Unruhe, Müdigkeit oder Gewichtszunahme führen. Vielen Patient*innen behagt auch der Gedanke nicht, langfristig aufs Gehirn wirkende Substanzen einzunehmen.

Nach einer ersten, erfolgreich behandelten depressiven Phase ist das vorsichtige Absetzen unter ärztlicher Begleitung in der Regel kein Problem. Ob man einen Absetzversuch auch nach wiederholten depressiven Schüben wagen kann, haben nun britische Ärzt*innen an 478 Betroffenen untersucht.

Absetzen verdoppelt Rückfallrisiko

Alle Betroffenen hatten schon drei oder mehr depressive Phasen hinter sich und wurden seit zwei Jahren mit einem Antidepressivum behandelt. Alle fühlten sich inzwischen wohl, waren bereit für einen Absetzversuch und einverstanden, an einer Studie teilzunehmen. Darin bekam die Hälfte von ihnen weiterhin ihre gewohnte antidepressive Therapie. Die anderen erhielten Tabletten, die wie ihre vorher eingenommenen Antidepressiva aussahen - allerdings zunächst mit reduziertem und später ganz ohne Wirkstoff (Plazebo). Weder die behandelnden Ärzt*innen, noch die Patient*innen wussten, wer Antidepressiva einnahm und wer das Plazebo.

Ein Jahr lang wurden die Patient*innen nachbeobachtet. 39% der derjenigen, die weiter Antidepressiva einnahmen, hatten einen depressiven Rückfall. Unter den „Abgesetzten“ litten 56% an erneuten depressiven Beschwerden, vor allem in den ersten drei Monaten. Das Risiko für eine erneute depressive Phase war durch das Absetzen verdoppelt, errechneten die Forscher*innen. Dieses Ergebnis bestätigt, dass Patient*innen mit mehreren depressiven Episoden ohne ihre antidepressiven Medikamente meist schnell wieder einen Rückfall erleiden. Das britische Forscherteam empfiehlt deshalb, bei drei oder mehr depressiven Episoden die antidepressive Therapie das ganze Leben lang beizubehalten.

Quelle: SpringerMedizin

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